AND THE WINNER IS …
Bühne für Menschenrechte: Mit den Asyl-Monologen und den Asyl-Dialogen bietet die Bühne für Menschenrechte Aufklärung und Flüchtlingen – ganz wörtlich – eine Bühne: In den „Asyl-Monologen“ erzählen Schauspielerinnen und Schauspieler mit Flüchtlingen deren Lebens-geschichten nach. Der große Erfolg bereitete den Weg für das Nachfolgeprojekt „Asyl-Dialoge“, die uns an Begegnungen von Menschen mit und ohne Fluchterfahrung teilhaben lassen. Bis heute wurden die beiden Stücke über 350 Mal in 200 Städten aufgeführt. Mehr hier im FILMPORTRÄT sowie in der LAUDATIO von Friedhelm Boginski.
Zwei weitere Preise gingen an:
Antilopen Gang: Mit ironisch-bissigen Songs kommentieren die Rapper der Antilopen Gang das Erstarken rechtsextremer und antisemitischer Tendenzen in Deutschland. „Beate Zschäpe hört U2“ – gegen dessen Text der Radiomoderator Ken Jebsen vergeblich klagte – illustriert auf brillante Weise den mörderischen Höhepunkt dieses rassistischen Klimas. Mehr hier im MUSIKVIDEO sowie in der LAUDATIO von Marianne Rosenberg.
Zentrum für Politische Schönheit: Der Zusammenschluss von ca. 70 Künstlern versteht es, den Kampf für Menschenrechte öffentlichkeitswirksam mit Aktionskunst zu verbinden. Mit ihren kontrovers diskutierten Aktionen „Kindertransporthilfe des Bundes“, „Erster Europäischer Mauerfall“ und „Die Toten kommen“ setzten sie ein deutliches Zeichen gegen die abschottende europäische Flüchtlingspolitik. Mehr hier in unserem FILMPORTRÄT sowie in der LAUDATIO von Anetta Kahane.
Zu den Nominierten gehörten weiterhin:
- Banda Comunale: nominiert für „Dresdner Neujahrsputz“,
- „Angsthasen-Prozession“ und andere Musikaktionen – FILMPORTRÄT
- Dies Irae: nominiert für „Antirassistische Plakataktionen“ – FILMPORTRÄT
- Irene Maczurek: nominiert für „Male einen Kreis“ – FILMPORTRÄT
- Raphael Hillebrand: nominiert für „3 Brüder“ – FILMPORTRÄT
- Saeed Foroghi: nominiert für „Paint my Face“ – FILMPORTRÄT
Die Preisverleihung fand am 4. Dezember 2015 im Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio in Eberswalde statt. Für die Musik sorgte die Band Lanaya. Aydan Özoguz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, würdigte in ihrem GRUßWORT das große Engagement, das sich in der Vielzahl der Bewerbungen und Vorschläge für den Preis zeigte. Die Jury hatte die Preisträger aus insgesamt 284 Einreichungen gewählt.
In der Jury des Amadeu Antonio Preises 2015 wirkten mit:
- Friedhelm Boginski, Bürgermeister der Stadt Eberswalde
- Philippa Ebéné, Leiterin der Werkstatt der Kulturen in Berlin
- Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung
- Moctar Kamara, Vorsitzender des Zentralrats der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland
- Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters
- Petra Lidschreiber, Rundfunk Berlin-Brandenburg
- Augusto Jone Munjunga, Vorsitzender des Afrikanischen Kulturvereins Palanca, Eberswalde
- Pham Thi Hoai, Schriftstellerin und Übersetzerin
- Marianne Rosenberg, Sängerin und Entertainerin
- Ida Schildhauer, Galeristin und Beraterin für kulturelle Jugendbildung
Der Amadeu Antonio Preis für kreatives Engagement für Menschenrechte – gegen Rassismus und Diskriminierung wurde anlässlich des 25. Todestags von Amadeu Antonio 2015 erstmalig vergeben. Alle zwei Jahre von der Stadt Eberswalde und der Amadeu Antonio Stiftung ausgelobt, würdigt er Kunstschaffende und Projekte, die sich gezielt mit künstlerischen Mitteln mit den Themen Rassismus, Menschenrechten, Migration und Flucht auseinandersetzen. Der Amadeu Antonio Preis wird von der Galeristin und Jugendkulturberaterin Ida Schildhauer mit einer Förderung und vom rbb als Medienpartner unterstützt.